Noch freunde ich mich mit dieser Seite an. Ich lerne die Funktionen, teste sie aus und suche nach dieses gewisse Etwas, das mich zufrieden stellt. Andere Blogger würden selbstbewusster auftreten, aber so bin ich nun mal. Buddy Scalera, unter anderem ein Comicautor, der mir sehr gefällt, sagte einmal in einem Interview, dass Autoren gerne über ihre Arbeit reden. Er hat Recht. Also erzähle ich etwas, wie es bei mir angefangen hat.
Alle Autoren teilen eins miteinander: Sie wollen Geschichten erzählen. Scheint offensichtlich zu sein, oder? :) Ich mache es aber etwas romantischer: Sie leben dafür, Geschichten zu erzählen. Ob sie gut bei ihrer Arbeit sind oder nicht, selbst der schlechteste Autor wählt diesen Weg aus, weil er sich dazu berufen fühlt. Schreiben ist eine Lebensweise und genauso wichtig wie Essen und Schlafen - es kommt auch oft vor, dass Autoren sich so sehr in ihren Geschichten vertiefen, dass Essen und Schlafen vernachlässigt werden. Oder zumindest kommt es bei mir oft vor. :) Sogar im Schlaf sehe ich Geschichten und zwischendurch bin ich in der Lage zu reflektieren und während des Traums kommt ein verirrter Gedanke: "Hey, das könnte eine interessante Geschichte sein. Merk dir das!"
Aber wie hat alles angefangen?
Die ersten Geschichten waren trivial. Es waren die Art Geschichten, die jeder von uns durchgeht, wenn er noch klein und fantasievoll ist: Ich spielte mit meinen Freunden verschiedene Geschichten nach bzw. wir erschufen unsere eigenen Geschichten, basierend natürlich auf andere, schon erfundene Charaktere. Wir spielten Geschichten mit den Figuren aus Transformers, G.I. Joe, M.A.S.K., Captain Power (falls sich jemand noch daran erinnern kann), dann kamen Spider-Man und seine erstaunliche Freunde hinzu, Batman, RoboTech, sogar Geschichten mit Mickey Mouse und Darkwing Duck. Aber so schön es war, ich war kein Roboter und konnte mich nicht transformieren, ich besaß keine Superkräfte und konnte nicht wie Superman fliegen.
Also zeichnete ich Roboter, Kampfjets und -autos und alles hing irgendwie zusammen, d.h. alles existierte in einem Universum, nämlich in meiner Fantasie. Es gab Geschichten, die aber nur am Rande eine Rolle spielten.
Ich beließ es natürlich nicht nur auf Zeichnungen - Gott segne die Legosteinen! Ich habe unzählige Sachen damit gebaut und kann mich immer noch an meine 'Robotertechnologie' erinnern. Diese Roboter waren dann meine ersten eigenen Charaktere und für manche erschuf ich eine lange Hintergrundgeschichte.
Gegen 1993 hatte ich dann den Einfall: Warum sollten wir nur Geschichten mit den Charakteren von anderen spielen? Ich hatte zu dieser Zeit drei Roboter aus Legosteinen gebaut und dachte, dass sie sich bestens eigneten, um die Hauptfiguren einer neuen Geschichte zu sein. In der Tradition von Voltron und RoboTech sollten Menschen diese große Roboter bedienen. Ich machte mir nicht zu viele Gedanken über einen Titel und nannte die Geschichte The Three Robots. Ja, so kreativ muss man erst werden! :)
Aber ich brauchte noch einen Gegner, einen Grund, warum diese Roboter überhaupt da waren. An den Namen des gegnerischen Roboters kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es sollte größer und stärker sein. Meine Logik von damals: Größe und Stärke würden die Dringlichkeit betonen, einen Gegenpol zu erschaffen, nämlich diese drei Roboter, die kleiner, dafür aber mehr an der Zahl waren, damit sie keine Gefahr für die Menschheit darstellen konnten. Im Übrigen funktionierte der gegnerische Roboter von allein, niemand bediente ihn - das menschliche Urteilsvermögen war noch damals unersetzbar. Kein Wunder, denn der 'böse Roboter' war ohne menschlichen Einfluss verrückt geworden.
Ja, so funktionierte mein Kopf damals. So viel hat sich vielleicht nicht geändert. :)
Jedenfalls, schrieb ich insgesamt zehn oder fünfzehn Abenteuer, die aber im Wesentlichen nichts Originelles zu bieten hatten. Ähnliche Geschichten hatte man schon damals mit den Transformers oder einer beliebigen Zeichnetrickserie dieser Zeit erlebt. Wenn ich mich nicht irre, umfasste die gesamte Geschichte nicht mehr als zwanzig Seiten.
Ich finde es immer noch witzig, wie The Three Robots zu Ende ging: In einem Lagerhaus fanden die Wissenschaftler einen Schalter - irgendwie hatten sie ihn die ganze Zeit übersehen. Also zog man sich fein und machte bei den Feierlichkeiten mit. Dann kam de Höhepunkt des Tages: Man legte einen Schalter um - und der böse Roboter schaltete sich aus. Das war's. Ende. Noch heute denke ich manchmal, dass es cool wäre, wenn es einen solchen Schalter tatsächlich gäbe - wir wachen morgen auf und alles Böse und Negative ist auf einmal weg. Als Kind darf man diese Vorstellung haben, oder?
Jedenfalls kam ich nicht dazu, diese Geschichten meinen Freunden vorzuschlagen. Nicht weil ich sie schlecht fand (ich war elf, ich fand The Three Robots genial! :)), sondern weil ich mich noch nicht traute. Und ich hatte schon mein nächstes Projekt im Visier...
Little, Big
vor 2 Monaten
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