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Mittwoch, 2. Juli 2008

The story begins, Part II

Das soll jetzt keine Autobiografie werden. Darauf habe ich genauso wenig Lust wie jeder andere. Mein Ziel ist es nur zu zeigen, wie alles angefangen hat - und wie es dazu kam, dass ich nicht mehr aufhören kann. :)

Nachdem ich The Three Robots abgeschlossen hatte, knöpfte ich mir eine Actionfigur (keine Puppe! :)), die ich bei mir liegen hatte. Kennt noch jemand die Zeichentrickserie M.A.S.K.? Ich werde jetzt das hohe Konzept dieser Serie nicht erläutern, nur dass es dazu Spielzeug gab. Und ich hatte diesen Bösewicht, er hieß Stinger. Ich behielt den Namen, machte aber aus ihm einen Roboter, der sich gegen einen Diktator auflehnen sollte, der innerhalb von ein paar Jahren die ganze Welt unterjocht hatte. Die Wissenschaftler bauten den Roboter, dann lief aber etwas schief und das Labor wurde begraben. Zehn Jahre später oder so wird Stinger dann irgendwie aktiviert, geht zum Diktator, töten ihn, deaktiviert sich, das Ende.

Ja, noch musste ich lernen, wie man Spannung aufbaut. (Die Fortsetzung sah so aus, dass der Sohn des Diktators das Werk seines Vaters fortsetzte - Stinger wurde reaktiviert, tötet ihn, Ende.) Aber zu dieser Zeit machte mir mehr Sorgen, dass der Name 'Stinger' wie 'Stinker' klang, also änderte ich ihn irgendwann zu 'Spider'. Damals ergab es bestimmt einen Sinn.

Dann kamen zwei Filme im Fernsehen, die mein Leben veränderten. Kein Scherz. Als Erstes kam der erste Lethal Weapon Film. Mel Gibsons Charakter hat mich sofort beeindruckt - so stark und dennoch verletzlich, so komplex, so einzigartig. Zumindest für meine Verhältnisse damals. Aber ich kann mich immer noch erinnern, wie gebannt ich vor dem Fernseher saß, was für eine außergewöhnliche Erfahrung ich soeben machte. Und ich kann mich immer noch erinnern, dass ich nach dem Film aufgestanden bin und sagte: "Das will ich tun. Ich will Geschichten wie diese schreiben." Das war der Moment, an dem ich mich entschied, dass ich Drehbuchautor und Regisseur werden wollte. Wenn man es genau nimmt, hat sich da schon etwas geändert, aber nicht im Wesentlichen, nicht darin, dass ich seitdem Geschichten erzählen möchte.

Der zweite Film war der erste Stirb Langsam. Der Film (genauso wie Lethal Weapon) ist noch heute einer meiner Lieblingsfilme und ich habe immer noch genauso viel Spaß, als ob ich ihn zum ersten Mal sehen würde. Der Witz ist perfekt, die Action Spitze, die Charaktere genial aus dem Kontext der '80er Jahren genommen. Aber hier lernte ich, wie man Spannung aufbaut. Es gibt eine Szene im Film, die prägend wirkte: Bruce Willis versteckt sich unter einer Reihe von Tischen, ein Terrorist läuft über die Tische und schießt dadurch, um Bruce zu töten. Bruce bewegt sich aber ständig schneller und entgeht den Kugeln. Dann kommen sie am Ende der Tische und der Terrorist merkt, dass er nachladen muss. Während er nachlädt, sagt der Blödmann zu Bruce, dass er ihn früher hätte erschießen sollen, als er noch die Gelegenheit dazu hatte. Ich wiederhole: Während er nachlädt! Bruce erkennt die Chance, bedankt sich für den Tipp und erschießt den Bösewicht - so geht's!

Vielleicht kann ich die Szene hier nicht so gut beschreiben, aber im Film funktioniert sie perfekt. Und hier lernte ich, dass ich meine Charaktere in immer verzwicktere Situationen bringen sollte, es soll immer aussichtslos aussehen, und dann... Boom! Das ist wahrscheinlich einer der einfachsten Wege, Spannung aufzubauen.

Mit diesen Lektionen ging ich an meiner nächsten Geschichte, dieses Mal ein 'Film' (so nannte ich meine Geschichten bis etwa 2000) über Wolverine. Ja, der X-Man. Nur komisch, dass mein Wolverine ein etwas dunkleres Kostüm trug, reich war, und sogar ein Wolfjet und einen Wolfcar hatte. Klingt das vielleicht etwas wie Batman? Es war 'purer Zufall' und Alfred, Wolverines Butler, kann es bestätigen. :)

Na ja, diese Geschichte hat, sofern ich weiß, niemand gelesen und es ist auch gut so. Selbst ich bemerkte die Parallelen zu Batman, also entschied ich mich, eine Geschichte mit dem Dunklen Ritter zu schreiben. Als ich dann noch das Batman Forever Buch von Peter David las, wollte ich eine Fortsetzung dazu schreiben. Ich folgte Davids Stimmung und schrieb eine Geschichte, die mit Riddlers Ausbruch von Arkham anfing. Und ich erschuf Badman, der ein weiterer Krösus in Gotham City war und Bruce Wayne schaden wollte, ohne zu wissen, dass er und Batman die gleiche Person waren.

Und das war die erste Geschichte, die ich zu lesen gab. Ich bekam positive Kritiken. Ich hab sie noch heute bei mir. Gebt Peter David die Schuld, dass ich immer noch schreibe! :)

Dienstag, 1. Juli 2008

The story begins, Part I

Noch freunde ich mich mit dieser Seite an. Ich lerne die Funktionen, teste sie aus und suche nach dieses gewisse Etwas, das mich zufrieden stellt. Andere Blogger würden selbstbewusster auftreten, aber so bin ich nun mal. Buddy Scalera, unter anderem ein Comicautor, der mir sehr gefällt, sagte einmal in einem Interview, dass Autoren gerne über ihre Arbeit reden. Er hat Recht. Also erzähle ich etwas, wie es bei mir angefangen hat.

Alle Autoren teilen eins miteinander: Sie wollen Geschichten erzählen. Scheint offensichtlich zu sein, oder? :) Ich mache es aber etwas romantischer: Sie leben dafür, Geschichten zu erzählen. Ob sie gut bei ihrer Arbeit sind oder nicht, selbst der schlechteste Autor wählt diesen Weg aus, weil er sich dazu berufen fühlt. Schreiben ist eine Lebensweise und genauso wichtig wie Essen und Schlafen - es kommt auch oft vor, dass Autoren sich so sehr in ihren Geschichten vertiefen, dass Essen und Schlafen vernachlässigt werden. Oder zumindest kommt es bei mir oft vor. :) Sogar im Schlaf sehe ich Geschichten und zwischendurch bin ich in der Lage zu reflektieren und während des Traums kommt ein verirrter Gedanke: "Hey, das könnte eine interessante Geschichte sein. Merk dir das!"

Aber wie hat alles angefangen?

Die ersten Geschichten waren trivial. Es waren die Art Geschichten, die jeder von uns durchgeht, wenn er noch klein und fantasievoll ist: Ich spielte mit meinen Freunden verschiedene Geschichten nach bzw. wir erschufen unsere eigenen Geschichten, basierend natürlich auf andere, schon erfundene Charaktere. Wir spielten Geschichten mit den Figuren aus Transformers, G.I. Joe, M.A.S.K., Captain Power (falls sich jemand noch daran erinnern kann), dann kamen Spider-Man und seine erstaunliche Freunde hinzu, Batman, RoboTech, sogar Geschichten mit Mickey Mouse und Darkwing Duck. Aber so schön es war, ich war kein Roboter und konnte mich nicht transformieren, ich besaß keine Superkräfte und konnte nicht wie Superman fliegen.

Also zeichnete ich Roboter, Kampfjets und -autos und alles hing irgendwie zusammen, d.h. alles existierte in einem Universum, nämlich in meiner Fantasie. Es gab Geschichten, die aber nur am Rande eine Rolle spielten.

Ich beließ es natürlich nicht nur auf Zeichnungen - Gott segne die Legosteinen! Ich habe unzählige Sachen damit gebaut und kann mich immer noch an meine 'Robotertechnologie' erinnern. Diese Roboter waren dann meine ersten eigenen Charaktere und für manche erschuf ich eine lange Hintergrundgeschichte.

Gegen 1993 hatte ich dann den Einfall: Warum sollten wir nur Geschichten mit den Charakteren von anderen spielen? Ich hatte zu dieser Zeit drei Roboter aus Legosteinen gebaut und dachte, dass sie sich bestens eigneten, um die Hauptfiguren einer neuen Geschichte zu sein. In der Tradition von Voltron und RoboTech sollten Menschen diese große Roboter bedienen. Ich machte mir nicht zu viele Gedanken über einen Titel und nannte die Geschichte The Three Robots. Ja, so kreativ muss man erst werden! :)

Aber ich brauchte noch einen Gegner, einen Grund, warum diese Roboter überhaupt da waren. An den Namen des gegnerischen Roboters kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es sollte größer und stärker sein. Meine Logik von damals: Größe und Stärke würden die Dringlichkeit betonen, einen Gegenpol zu erschaffen, nämlich diese drei Roboter, die kleiner, dafür aber mehr an der Zahl waren, damit sie keine Gefahr für die Menschheit darstellen konnten. Im Übrigen funktionierte der gegnerische Roboter von allein, niemand bediente ihn - das menschliche Urteilsvermögen war noch damals unersetzbar. Kein Wunder, denn der 'böse Roboter' war ohne menschlichen Einfluss verrückt geworden.

Ja, so funktionierte mein Kopf damals. So viel hat sich vielleicht nicht geändert. :)

Jedenfalls, schrieb ich insgesamt zehn oder fünfzehn Abenteuer, die aber im Wesentlichen nichts Originelles zu bieten hatten. Ähnliche Geschichten hatte man schon damals mit den Transformers oder einer beliebigen Zeichnetrickserie dieser Zeit erlebt. Wenn ich mich nicht irre, umfasste die gesamte Geschichte nicht mehr als zwanzig Seiten.

Ich finde es immer noch witzig, wie The Three Robots zu Ende ging: In einem Lagerhaus fanden die Wissenschaftler einen Schalter - irgendwie hatten sie ihn die ganze Zeit übersehen. Also zog man sich fein und machte bei den Feierlichkeiten mit. Dann kam de Höhepunkt des Tages: Man legte einen Schalter um - und der böse Roboter schaltete sich aus. Das war's. Ende. Noch heute denke ich manchmal, dass es cool wäre, wenn es einen solchen Schalter tatsächlich gäbe - wir wachen morgen auf und alles Böse und Negative ist auf einmal weg. Als Kind darf man diese Vorstellung haben, oder?

Jedenfalls kam ich nicht dazu, diese Geschichten meinen Freunden vorzuschlagen. Nicht weil ich sie schlecht fand (ich war elf, ich fand The Three Robots genial! :)), sondern weil ich mich noch nicht traute. Und ich hatte schon mein nächstes Projekt im Visier...